Donnerstag, 13.07.2000
Nach dem Frühstück, stimmten wir darüber ab,
ob wir das London Dungeon besichtigen wollten oder nicht. - Kelly
wurde niederschmetternd überstimmt. Im Eingang von dem Dungeon,
wurde erst einmal ein Foto mit Gruselteilen gemacht. (Kelly meinte
zwar unsere Pfadis wären schon gruselig genug, dennoch bestand
die Fotografin auf die Zubehörteile.) Dann ging es los mit
der Seuche, das war im Mittelalter. (Dargestellt mit Wachsfiguren,
die einfach nur hässlich waren, man hätte auch Spiegel
aufstellen können.) Danach kam die Zeit der Hinrichtungen.
Zum Beispiel die Frau, die den Kopf eines Mannes in den Händen
hielt. In einem Gerichtssaal wurden wir als Piraten oder anderes
Gesindel zum Tode verurteilt. Mit einem Boot fuhren wir an diversen
Kerkern vorbei. Ekelerregende Genossen grinsten uns aus den Käfigen
an. Endlich konnten wir dieses dunkle Loch wieder verlassen,
nicht jedoch, bevor wir noch die Untaten
von Jack the Ripper begutachten konnten. Wir konnten die wohlige
Wärme des großen London Feuers genießen. (Ich
fand dieses Feuer langweilig!) Zwischendurch hatte Kelly sich
die Folterinstrumente genau angesehen. Was mag er damit wohl
vor gehabt haben?! An der frischen Luft, beschlossen wir etwas
Essen zu gehen. Dazu fuhren wir in den schon bekannten Tesco
Laden. Anschließend kamen wir noch irgendwie zum Piccadilly
Circus. Der buckelige Buckingham Palace musste auch noch bestaunt
werden. Leider durften wir nicht mit der Queen sprechen. Man
lies uns nicht rein. Kelly kannte in der Nähe einen Scoutshop.
Dort gingen wir hin. So haben wir unser Taschengeld verloren.
Pleite, wie wir waren, sind wir wieder ins Lager gefahren. -
M&M
Freitag, 14.07.2000
Heute stand ein Lagertag an. Auf dem, Lagergelände gab
es ein Fort. Diese musste natürlich verteidigt werden. Dabei
haben wir es fast auseinander genommen. Zwischendurch sperrten
wir den Ein oder Andren in einen Verschlag ein. Selbst Kelly
versuchte einzudringen. Trotz seines Leibesumfanges gelang es
ihm auch. Die Leiter und Bifi fuhren sehr spät zum Einkaufen
weg. Es gab unsere Lieblingsspeise - Hamburger! Der gemütliche
Tag endete mit einem Lagerfeuer. Trockner ist noch einmal alleine
nach London gefahren. - Wurzel
Samstag, 15.07.2000
Wieder ein ruhiger Tag im Lager, - fast ruhig. Außer
dem Gekreische unserer Leute war nicht viel zu hören auf
dem Zeltplatz. Wir durften uns heute beim Bogenschiessen betätigen.
Wir bekamen zwei Bogen in die Hand gedrückt, ein paar Pfeile
und gingen mit einem Scoutleader zum Schiessstand. Zwei große
Zielscheiben aus Stroh erwarteten uns. (Nicht der Strohkopf von
Rocky, Trockner oder Kelly!) Nach einer Unterweisung durch den
Leiter, konnten wir erste Robin Hood Übungen durchführen.
Unsere Unterarme waren mit Ledermanschetten geschützt. Die
Zielscheiben haben nicht sehr viel abgekriegt, dafür aber
die Schutzballen dahinter. Der Eine oder Andere Pfeil verfehlte
sogar die eigentliche Trainingsbahn, so sehr, dass Gefahr für
Fußgänger bestand! Leider ging auch dieser Spaß
viel zu schnell vorbei. Da wir für unser Mittagsmahl keinen
Braten geschossen hatten, war Kelly Retter in der Not. Er war
während des Bogenschiessens einkaufen,
wohl wissend, dass wir unfähig waren auf Jagd zu gehen.
Also gab es doch noch ein Mittagessen. Nach dem Mahl stand Formel
1 auf dem Programm. Wir bekamen ein paar Gokarts und konnten
auf der Rennbahn unser Geschick beweisen. Auf dem Parcours war
es lebensgefährlich. Wie die Idioten, bekannt aus der Formel
1 Weltmeisterschaft gab es Unfälle am laufenden Band. Der
Gegner wurde aus der Fahrbahn gedrängelt. Bremsen gab es
zwar an den Fahrzeugen, aber unsere Fahrer wissen noch nicht
einmal wie man "bremsen" schreibt. Diese Pedalgokarts
nahmen all unsere Kräfte in Anspruch. Hier konnten wir uns
mal so richtig austoben und die Sau rauslassen. Am späten
Nachmittag waren wir zu einem großen Lagerfeuer der Engländer
eingeladen. Ein Scout leitete diese Runde. Es wurde gekrächzt
was das Zeug hielt. In anderen Kreisen wird so etwas Gesang genannt.
Mit Singspielen und Sketchen wurde der Nachmittag zum Abend.
Der Entertainer muss für mehrere Wochen heiser gewesen sein,
so hat er uns eingeheizt. Es war ein tolles Vergnügen. -
Schlaaba - Kelly
Sonntag, 16.07.2000
Mit viel Tam Tam und Getöse, weckte uns Kelly an diesem
frühen Sonntag morgen auf. Völlig entnervt krochen
wir aus den Federn. Schlichen wie die Toten zum Waschhaus und
nuckelten am Frühstückstisch an unseren Kakao und sonstigen
Sachen herum. Der Grund für dieses gespenstige Szenarium
war, das wir "Changing the Guards" bestaunen wollten.
Also, ab in den Bus, weiter mit der Straßenbahn und dann
in den Zug. Stopf, stopf in die U - Bahn und rennen durch den
Queenspark. zum Buckingham Palace. Dort suchten wir uns in der
Menschenmenge einen Platz und glotzten, wie viele andere Touristen,
Richtung Wache. Endlich Dudelmusik, (im wahrsten Sinne des Wortes!)
dann ulkige Soldaten in roten Uniformen
und über dem Kopf verkleidet, wie Bären. marschiertem
nach einem umständlichen Ritual aus dem Buckingham Palast
heraus. Vorher war schon die Ablösung herein marschiert.
Als dann endlich alle Wachabteilungen ausgewechselt waren, sammelten
wir uns am vereinbartem Ort und marschierten nun selber, - zum
Scoutshop. Der war sogar Sonntags geöffnet und wir ließen
wieder einen Teil unseres Taschengeldes dort. Westminster lag
auch noch auf unserem Weg und Big Ben klingelte noch einmal für
uns. Am Covent Garden gab es vieles zu sehen. Jede Menge Buden
lockten die Besucher an. Auf verschiedenen Ebenen boten Künstler
ihre Darbietungen an. Unter anderem sahen wir Schwertschlucker,
gute Streichquartette, Pantomimen, Jongleure und Portraitzeichner.
Eine interessante Ecke Londons, wo es sich lohnt vorbeizuschauen.
- Kelly
Montag, 17.07.2000
In einem der vorigen Artikel haben wir ja bereits über
den Spleen von Kelly gelästert. Auch hier in London hatte
er die Möglichkeit seinem Hobby (hier
könnt ihr sehen, was er gemacht hat) zu frönen.
Nicht all zu weit von Zeltplatz führte eine richtige Straßenbahnlinie
vorbei. Diese Straßenbahn und zwei andere Linien waren
erst im Juni 2000 eröffnet worden. Kelly löste sich
also einen Tagesfahrschein und befuhr so das ganze Netz. Das
hieß für uns sturmfreie Bude. Wir nutzten das mit
Faulenzen aus. Unterbrochen nur von Radfahren über das Gelände.
Wir durften uns die Räder beim Campwarden ausleihen. Lesen,
Kriegen spielen und sonstige Tätigkeiten füllten diesen
Tag aus. Erst als ein fröhlich humpelnder, bandscheibengeschädigter
Kelly wieder im Lager auftauchte war es mit unserer Freiheit
vorbei. Er scheuchte uns wieder durch das Lager auf und ab. Keiner
wollte etwas von seiner Straßenbahn hören. - Kelly
Dienstag, 18.07.2000
Sehr, sehr früh, wurden wir geweckt. Es stand wieder
ein Ausflug nach London an. Das Wachsfigurenkabinett
war unser Ziel. Zuerst holten wir Susan mit Luise am Bahnhof
ab. Gemeinsam fuhren wir dann zu Madam Taussand's. Wir hatten
die Karten schon in Leicester bei den Scouts kaufen können.
Deshalb konnten wir an den riesigen Schlangen einfach vorbei
gehen und brauchten nicht stundenlang zu warten (Ätschi,
Bätschi). Dieser Laden war trotz der frühen Anreise,
schon ziemlich voll. In der ersten Halle konnten wir die Promis
aus Sport, Film und Fernsehen bestaunen. Manche Figuren waren
gelungen, andere wiederum nicht so sehr. Auch so Typen, wie unsere
alte Bundesbirne, Kohl genannt sind dort vertreten. Unser Oberhaupt,
Lord Robert Baden - Powell, steht auch irgendwo in einer Ecke.
Die Beatles saßen gemütlich auf einem Sofa. Fast alle
Besucher standen vor der Figur von Princess Diana. (Schluchz).
Auf mehreren Stockwerken begegneten uns bekannte und weniger
bekannte Persönlichkeiten. Auch hier gab es ein Horrorkabinett.
Das begrüßt die Besucher mit einem der widerlichsten
Deutschen, mit Schnauzbart. Hier wurden auch wieder Folterwerkzeuge
gezeigt. Amerikanische Todeszellen mit einer Hinrichtungsszene
wurden dargestellt. (Lecker!) Mit Londoner Taxen wurden man durch
die Geschichte Londons gefahren. Als wir diese Tour beendet
hatten, gingen wir noch in das Planetarium. Sterne, Sterne und
noch einmal Sterne, außerdem auch noch große und
kleine Sterne. Mit einer Lasershow versuchte man uns das Universum
zu erklären. Leider konnten wir es nicht ganz verstehen,
da es nur in Englisch erzählt wurde. Trotzdem war es eine
tolle Show. Nach der Inline Veranstaltungen ging es mit Bussen
zur Oxford Street. Hier durften wir nach Herzenslust einkaufen.
Leider behinderte uns unser leeres Tasschengeldkonto bei der
Auswahl unseres Konsumverlangens. Susan und Luise wurden von
Gill, Luises Mutter unterwegs abgeholt. Trockner und Rocky kamen
viel zu spät am vereinbarten Treffpunkt an und schmatzten
genüsslich an einem Mac Doof Menu. Kelly war ziemlich sauer.
Es ging dann wieder ins Lager zurück. Dort gab es noch ein
Lagerfeuer. Damit neigte sich dieser Tag auch dem Ende entgegen.
- Schlaaba - Kelly
Mittwoch, 19.07.2000
Die Großfahrt neigte sich dem Ende entgegen. Gaaaaaanz
laaaangsaaaam erwachte unser Zeltlager. Mit einem späten
Frühstück, begann dieser Tag. Keiner hatte so richtig
mehr Lust zu arbeiten. Bifi, Quax und Schlaaba verzogen sich
in die Ecken. Sie büffelten für ihre Jufi - Prüfungen.
Die Gruppenleiter räumten das Küchenzelt auf. Am Nachmittag
begannen die Prüfungen. Lustlos fingen wir an den Turm abzubauen.
Kelly hetzte uns noch einmal durch den Wald um Feuerholz zu suchen.
Wir hatten mittlerweile einen guten Ort zum Sammeln im Wald ausgemacht,
und so lag es nur noch an uns, das Holz zum Lager zu befördern.
Hierfür hatten wir uns schon eine sehr nützliche Seiltechnik
ausgeknobelt. Kelly meinte, dass sei nur Spielerei. Irgendwann
war Schluss mit Lustig, der Turm war gefallen, die selbstgemachte
Obsttorte gärte vor sich hin, der kommandierende Ton Kellys
flachte ab, Ruhe kehrte ein. Doch dies war nur von kurzer Dauer, Kellys Ton schwoll wieder an und das
nur, weil die Experten vom "Feuerteam" nicht in der
Lage waren, das Lagerfeuer zu entzünden. Also musste der
alte Knacker selber wieder ran. Endlich qualmte etwas, was man
Lagerfeuer nennen konnte. (Röchel!) Kelly hielt seine übliche
Strafpredigt. Er war z. B. sehr traurig darüber, dass Trockner
immer noch Raucher war. Kelly hatte drei Wochen vergeblich versucht
es ihm abzugewöhnen. Dann kam endlich der Höhepunkt
dieses Abends. Es gab tatsächlich ein paar Knilche, (Kelly
hat mich gezwungen, das so zu schreiben!) die ihre Versprechen
ablegen konnten. Ich war in diesem Moment ziemlich stolz, kein
"kleiner" Wölfling mehr zu sein. Bifi und Quax
erging es wahrscheinlich ähnlich. Zum Abschluss des Lagerfeuers
gab es noch die Obsttorten, die so köstlich waren, dass
sich schon Eichhörnchen daran zu schaffen gemacht hatten.
Mit dicken Bäuchen ging es nun zum letzten Mal in die Schlafsäcke.
- Kelly - Schlaaba
Donnerstag, 20.07.2000
Da wir es nicht ganz so weit bis zur Fähre hatten, mussten
wir auch nicht so früh aufstehen wie bei der Anreise nach
England. Trotzdem meckerte der Kelly wieder an allem rum. Es
ging nicht so schnell, wie er wollte. So mancher Pfadfinder wagte
es eine Ruhestellung einzunehmen. Auf ihn mit Gebrüll und
angetrieben! Wieder wurde der Bus und der Anhänger bis auf
den letzten Quadratzentimeter gefüllt. Als auch der letzte
Rucksack gestopft war, konnten wir endlich losfahren. Obwohl
wir eine Tischplatte und einen Hocker
im Lagerfeuer versen(g)kt hatten, schien es, als hätten
wir weniger Platz in den Fahrzeugen, als auf der Anreise. Auf
dem Ankunftsplatz verabschiedeten wir uns vom Campwarden und
sangen noch einmal das Abschiedslied. Die Tiere des Lagers mögen
uns verzeihen, aber ich meine ein Eichhörnchen wäre
vom Baum gefallen. Dann endlich ging es auf die Strasse. Wir
fanden unsren Weg nach Dover. In Dover hatten wir wieder etwas
Freizeit. Die Überfahrt dauerte nur etwa 70 Minuten. Dann
hatten wir wieder festen Boden unter den Füssen. Wir folgten
den Hinweisschildern Richtung Brüssel, Antwerpen, Duisburg,
Krefeld, Düsseldorf. Als wir das erste Schild mit der Aufschrift
Wuppertal sahen, ging ein Aufschrei der Freude durch den Bus.
Der meinte wohl. - zu früh gefreut. Was das bedeutete lest
ihr besser nicht, denn der Fahrer könnten sonst vor Scham
im Boden versinken. Der Fahrer, Namen werden hier nicht genannt,
es war immer derselbe, vermutete hinter der holländischen
Grenze, auf der A 3 eine Tankstelle. Diese wollte er erreichen,
denn der Sprit in Holland ist noch teurer als bei uns. Dummerweise
gab es diese Tankstelle nicht. So kam was kommen musste. Etwa
13 km vor Wuppertal, also kurz vor der Ausfahrt Haan - Ost verweigerte
der Ford Transit seine Arbeit. Er wollte etwas zu trinken haben.
War ja nicht so schlimm. Wir hatten ja 4 Reserve Kanister mit.
Leider nicht mit Sprit gefüllt. Also über Handy einen
der Väter angerufen. Mit einem Kanister kamen zwei Väter
auch an. Wir füllten den Wagen etwas auf, dann fuhren wir
an der nächsten Abfahrt von der Autobahn und tankten mal
ordentlich nach. Endlich kamen wir am Gruppenraum an. Wir räumten
die Fahrzeuge leer und dann war die Großfahrt zu Ende.
- Kelly
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